Erde
Erde ist die Mitte, das nährende, ausgleichende Element, das sich durch das ganze Jahr hindurchzieht und die Jahreszeiten harmonisch ineinander überleitet. Zugehörig ist die Feuchtigkeit, der Ursprung des nährenden Yin, das mit Hilfe von Qi Substanz und damit Leben entstehen lässt. Erde steht für das mittlere Lebensalter. Reife, Stabilität und der Wunsch nach Verwirklichung führen zur Gründung einer Existenz und Familie. Damit sich ein Kind entwickeln und entfalten kann, braucht es einen sicheren und geborgenen Platz. Das Schaffen, Bewahren und Sichern des Territoriums sind erdbetonte Instinkte (meistens der Frauen). Zugeordnet werden die Organe Milz und Magen, der Geschmackssinn, der Klimafaktor Feuchtigkeit, der Spätsommer bzw. Erntezeit, die Farbe gelb, der süße Geschmack, die Emotionen bzw. Geisteshaltungen Vernunft, Stabilität, Tendenz zum Grübeln.
Die Erdorgane Milz (und Bauchspeicheldrüse, von deren Existenz die alten Chinesen nichts wussten) und Magen haben die wichtige Aufgabe, aus der Nahrung Qi zu extrahieren, um daraus Energie zu gewinnen und diese im gesamten System zu verteilen. Die Milz ist die „Herrscherin über die Säfte“ und verantwortlich für die Befeuchtung der Gewebe und Muskeln. Schnell blaue Flecken zu bekommen oder Cellulite deuten auf eine Qi-Schwäche der Milz. Des weiteren treten Müdigkeit und Konzentrationsmangel auf und Heißhunger auf Süßes. Süßer Geschmack tonisiert die Milz und der Körper ist auf diese Weise in der Lage, seinen Mangel kundzutun und nach dem richtigen Geschmack zu verlangen (ob wir dieses dann richtig interpretieren und befriedigen, ist eine andere Frage!). Der Qi-Mangel führt zu einem Abkühlungsprozess (kalte Hände und Füße, blasse Gesichtsfarbe) und außerdem zu Fettpolstern an Po, Hüfte und Oberschenkeln, weil die nötige Hitze fehlt, um Fett zu verbrennen und Wasser auszuscheiden. Chronischer Milz-Qi-Mangel führt zu schlechter Verdauung mit Blähungen und Bauchschmerzen, Rückenschmerzen nach langem Liegen, Bindegewebsschwächen mit Vorfällen, Erschöpfung und Freudlosigkeit. Fast alle Frauen in den Industrienationen befinden sich an irgendeinem Punkt in dem oben beschriebenen Prozess der Qi-Schwäche der Milz! Ursachen dafür sind neben den bekannten Faktoren wie mangelnde, sinnvolle Bewegung (an frischer Luft) und Stress („Doppelbelastung“) ganz wesentlich auch die Bevorzugung von stark abkühlenden Nahrungsmitteln (z.B. Rohkost und Obst, insbesondere Südfrüchte wie Bananen, Orangen und Kiwis, Fruchtsäfte, Milchprodukte, insbesondere Frischmilch und Joghurt, roh gegessenes Getreide) und von energieloser Nahrung (z.B. alle Konserven und Fertigprodukte, Tiefgefrorenes, in der Mikrowelle zubereitete Nahrung, Fabrikzucker und alle Produkte daraus, Auszugsmehl, Schweinefleisch und Wurst). Ein Milz-Qi-Mangel geht immer mit einer schlechten Verteilung der Körperflüssigkeiten und vermehrter Schleimbildung einher (besonders durch den Verzehr von Milchprodukten) und dies ist häufig die Ursache von chronischem Schnupfen, Nebenhöhlenerkrankungen und allergischen Reaktionen. Der Magen ist unser stärkstes Organ und zusammen mit dem Dickdarm bildet er ein inneres Schild gegen Krankheit. Abkühlende Speisen und kalte Getränke schwächen allerdings das Magen-Qi; das gleiche gilt für unregelmäßiges Essen, hastiges Essen und ernste Gespräche beim Essen. Eine gute Essenshygiene (das Richtige mit Genuss, Zeit und Freude zu essen) ist also für die Unterstützung des Erdelements, neben den regelmäßigen Yogaübungen (!!), von entscheidender Bedeutung.
Emotionen und geistige Entsprechungen: Ein erdverbundener Mensch zeichnet sich aus durch Stabilität, Vernunft und praktische Fähigkeiten. Er hat sein Leben im Griff, man kann sich auf ihn verlassen und er packt zu. Für Luftschlösser und philosophische Diskussionen hat er wenig Sinn, dafür ist er ein idealer Geschäftspartner, denn das, was er tut, hat Hand und Fuß und ist beständig. Wenn die Erde zu schwer wird, kommt das Geistige zu kurz und der Mensch ist engstirnig, eigensinnig, intolerant und unflexibel, sehr risikoscheu nur auf Besitz und Sicherheit bedacht. Ein Mensch, dem die Erde fehlt ist oftmals ein Träumer, sehr kreativ, aber leider hapert es an der Ausführung. Wenn die Milzenergie schwach ist, neigt der Mensch dazu, zu grübeln, im Kreis zu denken, sich zu sorgen und auszumalen, was alles passieren könnte; meistens kreist die ganze überflüssige Denkarbeit um die eigene Person. Die Fähigkeit sich zu konzentrieren beruht auf einer Stärke der Milz, ein gutes Gegenmittel zur Zerstreutheit unserer heutigen Zeit. Meditation kultiviert unsere Mitte und das Erdelement in dem Sinne, dass sie Stabilität und Ruhe und damit die Fähigkeit zu sehen, was gerade geschieht, fördert. Ausspruch eines buddhistischen Meditationsmeisters nach 20 Jahren ununterbrochener Praxis: „Jetzt ist der Geist endlich da, wo der Hintern sitzt.“
Der bioklimatische Faktor Feuchtigkeit kann zu lähmender Müdigkeit und Niedergeschlagenheit führen, sowohl in feucht-kalten als auch in feucht-warmen, tropischen Gebieten. Es ist typisch für Feuchtigkeit, dass sie nach unten sinkt und die Laune nach unten zieht. Bei vielen Frauen ist die Milz vor und während der Menstruation geschwächt. Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, sich zu schützen (keine nassen Haare oder nassen Badeanzüge, neutrale und erwärmende Lebensmittel aus dem Erdelement!). Menschen, die unter einer Schwächung des Erdelements leiden haben oftmals eine starke Abneigung gegen feuchtes oder schwüles Wetter und Regen.
Viele Erdnahrungsmittel sind intensiv gelb wie Kürbis, Karotten und Süßkartoffeln und sind vom Geschmack her natürlich süß. Der süße Geschmack tonisiert, harmonisiert und befeuchtet den Organismus. Er stärkt den Körper, indem er Energie aufbaut und befeuchtet ihn, indem er die Säfteproduktion anregt. Durch süß entspannt sich der Mensch, vor allem in emotionalem Bereich und bei Stress. Leider funktioniert dies alles nicht bei Fabrikzucker!! Der Körper verlangt bei Energiemangel und Stress nach süßer Nahrung, die Energie aufbaut; Zucker tut dies nicht, sondern bewirkt das Gegenteil. Hier helfen vor allem gekochte Vollkorngetreide (die aus der fünf-Elemente-Sicht die Grundlage unserer Ernährung sein sollten), Gemüse aus dem Erdelement und Maisbarttee sowie Rindfleisch und Honig sehr in Maßen genossen. Hirse und Mais in Form von Polenta und geröstete Haferflocken stärken am effektivsten die Erdorgane.
Lebensmittel aus dem Erdelement (Beispiele):
Heiß: Zimt, Fencheltee
Warm: Fenchel, Kürbis, Aprikose, Rosine, Walnüsse, Vanille
Neutral: Hirse, Mais, alle Kohlsorten, Erbsen, Karotten, Kartoffel, Kalb- und Rindfleisch, Butter, Ei, Milch, Sahne, Safran, Honig, Haselnüsse, Mandeln, Maishaartee
Erfrischend: Gerste, Avocado, Champignon, Sellerie, süße Äpfel, Honigmelone, Tofu, Estragon, Olivenöl
Kalt: Gurke, Banane, Mango, Wassermelone
Literaturtipp:
„Ernährung nach den Fünf Elementen“ von Barbara Temelie
„Das Fünf-Elemente-Kochbuch“ von Barbara Temelie
Zitat der Woche:
"Fühle es. Das Gefühl, das du nicht fühlen willst. Fühle es. Und sei frei."
Nayyirah Waheed
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